Dunkle
Zeiten
Die umstrittene Geschichte des deutschen Unterhaltungslieds im dritten
Reich ist eng mit den Liedern von Michael Jary und seinen 'Textdichter'
Bruno Balz verknüpft. ‚Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh'n',
‚Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern' oder 'Davon geht die
Welt nicht unter': nicht nur die großen Schlager von Zarah Leander
wurden von der Propagandamaschinerie instrumentalisiert.
Zeig'
der Welt nicht dein Herz
Die Zeile von
Bruno Balz könnte als Motto für eine Welt dienen, in der man sich
nur hinter Masken und zwischen Zeilen seine Gedanken und Gefühle äußern
konnte. Die ‚Verdunkelungsmaßnahmen' des NS-Regimes, vom damaligen
Meister der Doppeldeutigkeit, Werner Finck aufgespießt, begleiten
auch metaphorisch diese musikalische Revue über ‚die Liebe in finsteren
Zeiten'.
Das Leben als Drahtseilakt
In Anlehnung an der berühmten ‚Scala' Revuen in Berlin der 40er Jahre
wechseln sich an diesem Abend dramatische Szenen mit Varieténummern
ab. Die Liebe als Revue-Karussell:
Jarys geheime, leidenschaftliche Affäre mit Zarah Leander , Evelyn
Künnekes unglückliche Liebe zu Jary; das Flattern des ‚chilenischen
Nachtigall' Rosita Serrano : sie finden alle ihren Niederschlag in
und zwischen den Zeilen der gemeinsamen Schlagern.
Eine Unterhaltungsrevue, die auch ein Stück deutscher Unterhaltungsgeschichte
ist.
Stück
erhältlich:
Felix
Bloch Erben Verlag, Berlin
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