Rund
um die Alraunewurzel ranken sich seit Jahrhunderten Mythen und Aberglauben.
1911 beschwor der Berliner Autor Hanns-Heinz
Ewers in seinem phantastischen Roman ‚Alraune’ die Vision eines künstlich
gezeugten weiblichen Wesens. Ähnlich dem Golem, oder der Puppe Olimpia
aus E.T.A. Hoffmann’s ‚Der Sandmann’, soll Alraune ein dienstbarer
Geist sein, der Glück und Geld ins Haus bringt. Doch am Ende treibt
sie unwiderstehlich alle und alles ins Verderben.Ob als Stummfilm
1928 mit Brigitte Helm (‚Metropolis’) oder in den 50er Jahren mit
Hildegard Knef, Alraune war immer der Inbegriff der femme fatale:
ein schönes Lustobjekt, das sich als männermordende Bestie entpuppt.
Heute, in den Zeiten von Cyborgs, Chatterbots und Cybersex, ist Ewers’
Romanfigur wieder aktuell.Die
Bühnenbearbeitung des Romans im Kleinen Theater spannt den Bogen vom
damaligen Roman zu den heutigen ‚Objekten der Begierde’ zu spannen.
Ein hintergründiger, unterhaltsamer Blick auf unsere schöne, neue
virtuelle Welt.
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